Stand Oktober 2022 / siehe auch: Aktivitäten
Bisher hat der Schriftsteller und Schauspieler Miguel Herz-Kestranek mehr als 190, zum Teil internationale TV- und Filmrollen und mehrere Dutzend (Haupt-und Titel) Theater- und Musicalrollen gespielt, sowie 15 Bücher als Autor und Herausgeber, zum Teil in mehreren Auflagen veröffentlicht.
Der unlängst in einer Kulturzeitschrift als „Vielseitigkeitskünstler“ Bezeichnete war von 2000 bis 2010 Vizepräsident des Österreichischen ÜEN-Club Austria, der Österreichischen Sektion der internationalen Schriftstellervereinigung PEN-international.
Er hat in dieser Funktion etliche Reformen initiiert und durchgeführt und sich auch aktiv bei „Writers in prison“ engagiert. Diese Organisation wird vom Internationalen PEN. und seinen Landeszentren vertreten und nimmt sich weltweit verfolgter oder inhaftierter Schriftsteller an.
MH-K’s Neigung zu Wortwitz zeigte sich unter anderem in zwei Büchern über und mit Schüttelreimen und 1999 in der Eröffnung der weltweit größten Schüttelreim-Website im Internet (www.schuettelreime.at) mit zehntausenden monatlichen Aufrufen.
Zahlreiche Kommentare und Artikel in Tages- und Kulturzeitschriften, wobei sich MH-K nie ein Blatt vor den Mund nimmt, vor allem zu politischen Themen, besonders zur europäischen Einigung, Gestaltungen von Rundfunksendungen, Diskussionsleitungen und Moderationen, dazu die Tätigkeit als Publizist und Herausgeber, als Redner, vorwiegend zu NS- und EU-Themen, Laudator oder Keynotespeaker ergänzen seine Arbeit als Autor und Darsteller und machen MH-K zu einem der kritischen Intellektuellen des Landes.
MH-K’s nicht selten bewusst übers Ziel schießende Polemik hat jedoch oft schon zu harten Angriffen aus den verschiedensten Reihen geführt hat und trägt sicher dazu bei, dass er als Schauspieler in Österreich – au?er bei den Festspielen Reichenau – nicht beschäftigt ist und vorwiegend in Deutschland und international arbeitet.
Zitat MH-K:
„Im Land, wo Dilettantismus Staatsdoktrin ist und Professionalität gleich nach Terrorismus kommt, wo noch die Klofrau nach Proporz und politischer Arschkriecherei besetzt wird, bin ich nicht vorgesehen.“
Zitat MH-K aus seinem Kabarettprogramm „Lachertorten mit Schlag“:
„Die einzige Mülltrennung, die hierzulande tadellos funktioniert, ist die Sitzordnung im Parlament: Rote Flaschen, grüne Flaschen, schwarze Säcke, brauner Restmüll … nur mit der Entsorgung hapert’s noch…“
Von 2008 bis 2018 war MH-K auch Vizepräsident der öge, der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung.
Sein Interesse für Exil, vornehmlich das jüdische Exil 1938, rührt von der Emigration eines Teiles seiner Familie her. Der Vater von MH-K musste nach dem sogenannten Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland im Frühjahr 1938 aus Österreich fliehen. Die Stationen dieser Flucht, die den Vater letztlich nach Uruguay verschlug, hat MH-K in seinem 1997 publizierten Buch „also hab ich nur mich selbst – Stefan Herz-Kestranek, Stationen eines großbürgerlichen Emigranten 1938 – 1945“ dokumentiert.(siehe: Bücher&CD‘s)
Auch die Kölner Mutter, sowie ihr Vater flohen 1938 und landeten in Argentinien und so ist das Thema Exil zum Lebensthema von MH-K geworden.
Die daraus und aus seiner jüdischen Herkunft rührende Affinität zu allen zeitgeschichtlichen Themen, insbesondere die des Holocaust und des Exils 1938, bestimmen so weitestgehend die Themen von MH-K’s Publikationen und seiner diversen Aktivitäten.
So gestaltete MH-K im März 1988, im sogenannten Anschluss – Gedenkjahr das ORF-TV-Feuilleton „Vergiss das Wort, Vergiss das Land“, über österreichische 1938’er- Emigranten in Israel. Der Film wurde zwei Mal erfolgreich im ORF und in 3-sat ausgestrahlt und auf einer Lese- Tourneé von MH-K in den USA gezeigt.
Als leidenschaftlicher Befürworter eines vereinten Europa – Zitat MH-K: “ Die Weiterentwicklung der Demokratie zusammen mit der Überwindung der unseligen und mittlerweile obsoleten Nationalstaaterei sind Gebote der Stunde!“ – ist MH-K seit vielen Jahren Beiratsmitglied der ÖGfE, der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik.
Zitate MH-K:
„Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung!“ UND „Entweder wir haben eine gemeinsame Zukunft, oder wir haben gemeinsam keine Zukunft“
Dazu ist er (Gründungs)-Mitglied im Bürgerforum Zukunft Europa und arbeitete zeitweise im dortigen Thinktank zusammen mit ehemaligen Spitzenpolitikern, Universitätsprofessoren und anderen an Ideen für Europa und deren Umsetzung in der nationalen Tagespolitik.
Eine von MH-K’s Reden mit dem Titel “ Europa braucht die Sehnsucht der Künstler“ anlässlich der Verleihung von Kulturpreisen beendete MH-K mit dem leidenschaftlichen Statement:
„… verkürzt gesagt: Wenn Auschwitz das europäische Symbol für die totalste ideologische Entartung von Mensch gegen Mensch ist, dann seien gerade Künstler ermuntert, nicht gegen Auschwitz zu marschieren, sondern für Europa. Weil das die einzige Garantie dafür ist, dass es so etwas wie Auschwitz nie mehr geben wird!“
(siehe auch: Redner & Moderator)
MH-K war/ ist außerdem noch:
• 2008 bis 2018 Vizepräsident der öge, der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung
• Kuratoriumsmitglied DÖW – Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes
• Beiratsmitglied ÖGfE – Österreichische Gesellschaft für Europapolitik
• (Gründungs)-Mitglied des Bürgerforums Europa
• Gründer 1993 und heute Ehrenpräsident VÖFS – Verband Österreichische Filmschauspieler
• Gründer und Präsident der Gesellschaft Förderung österreichischen Advent-Kultur
Nach Abitur und dem Wiener Reinhardtseminar ging Herz-Kestranek 1971 für ein Jahr ans Wiener Burgtheater, anschließend für zwei Saisonen ans Theater in Graz und dann für sechs Jahre an das Wiener Theater in der Josefstadt. Dazwischen gastierte er sechs Mal bei den Salzburger Festspielen.
Seit 1980 in keinen festen Theater-Engagements mehr, spielte er seit damals etliche Gast-Hauptrollen, die meisten davon bei den Festspielen Reichenau.
Gastrollen unter anderen: Thomas Stockmann in H. Ibsens „Volksfeind“, Trigorin in Tschechows „Möve“, Selim Bassa in Mozarts „Entführung aus dem Serail“, Graf in Arthur Schnitzlers „Der Reigen“, oder die grotesk komödiantische Hauptrolle in Johann Nestroys Posse „Unverhofft“.
2016 bekam MH-K hymnische Kritiken für seine Darstellung des Nebel, der Hauptrolle in Nestroys schwarz-böser Posse „Liebesgeschichten und Heiratsachen“.
1999 sang MH-K mit dem Professor Higgins in „My fair Lady“ (Zitat MH-K: „Meine einzige Lieblingsrolle“) seine erste Hauptrolle in einem Musical, der im Mai 2013 der Milchmann Tevje im legendären Musical „Anatevka“ folgte. Mit diese Rolle hatte MH-K einen seiner bislang größten Erfolge (Zitat MH-K: „Meine noch einzigere Lieblingsrolle“).
2014/15 sang er mit ebenso großem Erfolg den Don Quichotte im Musical „Der Mann von La Mancha“.
Hunderte Auftritte als Entertainer, Kabarettist und aber auch als Rezitator, Soloprogramme mit Chansons, Couplets und Texten (siehe: Schauspieler&CO/Entertainer), auch in Rundfunk und Fernsehen, bis dato ca. 20 CDs, zum Teil aus einer Zeit, als der Begriff „Hörbuch“ noch nicht existierte, und aus diesem Grund heute zum Teil bereits vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich, sowie Solotourneen nach Israel und in die USA, lassen MH-K als einen der vielseitigsten und bekanntesten Künstler in Österreich gelten.
Für Auftritte in Wien mietet MH-K seit vielen Jahren mit seiner langjährigen Erfahrung als Produzent und Veranstalter und im Event-Management große Hallen, oder wie schon mehrere Male, das Wiener Theater in der Josefstadt und veranstaltet dort selbst seine immer ausverkauften Auftritte mit Lesungen, oder mit Konzerten. (siehe auch: Video-Clips)
Ca. 190 zum Teil internationale TV-und Filmrollen drehte MH-K als notorischer Verweigerer jeglicher Schublade, als Good Guy, wie als Bad Guy, als Liebhaber wie als Komiker in leichten Unterhaltungsfilme, wie in Fernsehspielen mit Regisseuren wie Xaver Schwarzenberger oder Axel Corti.
Dazu spielte MH-K in etlichen internationalen Produktionen.
So zum Beispiel den Hans von Bülow, eine der Hauptrollen in der internationalen 10-teiligen Richard Wagner-Serie, an der Seite von Richard Burton als Richard Wagner und Vanessa Redgrave als Cosima. Weitere internationale Partner waren unter anderem John Malcovich in „Klimt“, Curd Jürgens in „Fräulein Else“, Marthe Keller in „Wagner“, Oscar-Preisträger James Cromwell in „Pius XII“, Clint Eastwood in „Firefox“, u.v.a.
Immer noch ist Miguel Herz-Kestranek jedoch vielen österreichischen Fernsehzuschauern als der legendäre Magister Liguster in der ORF-TV-„Familie Merian“ im Gedächtnis.
1986 wurde MH-K in einer Umfrage zum beliebtesten österreichischen Tatort-Kommissar gewählt.
2008 war MH-K für den TV-Preis Romy in der Kategorie „beliebtester Fernsehschauspieler“ nominiert.
Zitate MH-K:
„Schauspieler – speziell Wiener – sind so neidig, dass einer mit guter Verdauung dem Kollegen sogar dessen Verstopfung neidet.“
„Jeder Schauspieler ist in 10 Sekunden ersetzbar – nur Hollywood-Stars in 20.“
„Auch wenn die Kunst der Verwandlung im heutigen Schubladen-Business nicht als Qualität, sondern als Makel angesehen wird – am liebsten sind mir die Rollen, in denen ich in Kostüm und Maske kaum wieder zu erkennen bin – das hat dann doch irgendwie mit Schauspielerei zu tun …“
„Wer nicht begreift, dass Fernsehen ein Geschäft ist, wie Waschmittel oder Hosenknöpfe, ist entweder ein reiner Tor, oder hat das Medium nicht verstanden.“
„Als Fernseh-Schauspieler bin ich zu 100% solidarisch mit Produzenten und Sendern – ich habe die gleichen Beweggründe wie diese: Geld!“
„Als Fernsehschauspieler führe ich nicht selten ein Doppelleben: Am Tag drehe ich fürs Fernsehen, am Abend bin ich intelligent.“
Seit 1998 bis 2007 war MH-K auch Produzent, Intendant und Veranstalter. In dieser Mehrfachfunktion gründete, produzierte und/oder leitete er zwei große unterschiedliche und alljährliche Advent-Veranstaltungsreihen. Dabei fungiert MH-K auch als musikalischer Leiter und Gesamtleiter, als Dramaturg, Bühnenbildner und Hauptdarsteller.
So etwa beim „Wiener Advent“ im Wiener Museumsquartier, einem literarischen Adventkonzert mit Musikern aus den ersten Wiener Orchestern, weihnachtlicher Schrammelmusik, mit Sängerknaben und Philharmonikern und vielen anderen, und beim „Salzkammergut Advent“ in Bad Ischl einem großen alpenländischen Adventsingen mit der besten Volksmusik der Region.
Mehrere tausend Zuseher jedes Jahr und mehr als hundert Mitwirkende spielten und sangen unter der Leitung, Mitwirkung von MH-K auch in Gastspielen im Linzer Brucknerhaus, im Grazer Stadtsaal, oder im Wiener Konzerthaus.
Zur meist heiteren österreichischen Winter- und Weihnachtsliteratur hat MH-K mit dem bereits in mehreren Auflagen erschienenen Buch „Wie der Auer Michl einen Christbaum holen ging“ mit der Hauptfigur, dem alten Knecht Auer Michl, einem Salzkammergut-Original und seinen Erlebnissen in der Advents- und Weihnachtszeit eine Figur geschaffen, die bereits zur Kultfigur geworden ist.
Zu beiden, jeweils mehrmals aufgeführten Veranstaltungen lud MH-K unter seinem Motto „Alte Nachbarn – neue Brüder“ Musikgruppen und Solisten aus den umliegenden EU-Ländern und vereinte auf völkerverbindende Weise europäische Advent -Traditionen im Sinne eines erweiterten Begriffes von „Adventus – Ankunft“ als der Ankunft eines friedvollen toleranten Europa mit der europäischen Idee.
Vielseitigkeit zeigt sich aber auch in der ganzheitlichen Lebenseinstellung von MH-K.
Der grüne und (in Österreich) frühe Umweltaktivist, erweitert ständig sein Wissen etwa um alte Heilformen, um alternative Medizin und Lebensführung, was wiederum eine ständige Arbeit an sich selbst und an der Erweiterung der eigenen Spiritualität voraussetzt.
So wurde etwa nach der Begegnung mit einem in Wien lebenden aus Sri Lanka stammenden buddhistischen Mönch im Jahre 1993 (MH-K spielte damals in einer Neuauflage der erwähnten TV Familie einen buddhistischen Mönch und war auf der Suche nach einem „Fachmann“ für das Binden der Robe) dieser zu einem Freund und Lehrer, was MH-K wiederum zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Buddhismus führte.
Heute sagt er:
„Ich bin ein jüdischer Buddhchrist – ich lebe meine jüdischen Wurzeln, meine christliche Erziehung und meine buddhistischen Erkenntnisse.
In Respekt vor der eigenen Herkunft, meinen Vorfahren und den Sitten und Gebräuchen der eigenen Kultur, und im Bewusstsein, dass diese Sitten und Traditionen Sicherheit und kulturelle Identität geben können, fühle ich mich dennoch im Versuch zwischen Altem und Neuem eine Verbindung zu schaffen in meinen Wahrnehmungen und Ansichten über sie hinaus entwachsen.“
Die ergänzende Erweiterung von Erkenntnisinstrumenten, wie etwa die Beschäftigung mit Astrologie und mit ganzheitlichen oder alternativen Themen bis zur Esoterik, haben MH-K zu einer Offenheit gebracht, die aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken ist und in alle seine Arbeiten einfließt, die aber auch nicht selten zum Angriffsziel enggeistiger Denkweise wird.
Zitat MH-K:
„Wer in Österreich auf frischer Wahrheit ertappt wird, der wird so verhaut, als hätte man ihm beim Meineid erwischt …“
Seinen Vornamen Miguel „verdankt“ Herz-Kestranek der Emigration seiner jüdischen Eltern, dem Wiener Vater aus alter großbürgerlicher Industriellenfamilie und der lebenslustigen Kölner Mutter, die einander 1945 im Exil in Montevideo in Uruguay kennen gelernt haben. Sein Nachname entstand nach Adoption des Vaters durch dessen Onkel, wodurch in den Jahren des Naziterrors dem väterlichen (und gefährlichen, weil offensichtlich jüdischen) ‚Herz‘ das großmutterseitige (tschechische) ‚Kestranek‘ hinzugefügt wurde.
Die Tradition des „Wiener Salons“, in dem sich kluge und interessante Menschen zum zwanglosen Gespräch einfinden, pflegt MH-K während der Wintermonate in seiner Wiener Wohnung in Form von sonntäglichen Tees bei Kaminfeuer.
MH-K ist seit September 2016 in erster Ehe verheiratet.
Aus einer jugendlichen Schauspielschulen-Liebe hat er die 1971 geborene Tochter mit dem Namen Theresa, mit der eng verbunden ist und die in der Nähe von Wien im Weinviertel als alternative Hundetrainerin eine Hundepension (www.hundeglueck.eu) führt.
MH-K lebt zurückgezogen in Wien und in seinem Haus in St. Gilgen am Wolfgangsee. (siehe: Privat)
Auszeichnungen siehe: Auszeichnungen